Artikel-Archiv Juli 2010
Der diesjährige Auftritt Nintendos war sicherlich der beste E3 Auftritt seit mindestens 3 Jahren | Nintendo | 19.07.2010 - 23:44:16 Seite 1: Nintendos Post-E3-Event 2010
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Nintendos Post-E3-Event 2010 Der diesjährige Auftritt Nintendos war sicherlich der beste E3 Auftritt seit mindestens 3 Jahren. Und weil sich der japanische Konzern dessen anscheinend ebenfalls bewusst ist, luden sie am 13. und 14. Juli seit langer Zeit mal wieder zu einer exklusiven Mini-E3-Veranstaltung in Frankfurt. Games-Power-World – in Form von Sven und mir – war natürlich ebenfalls vor Ort, und zwar am Mittwoch. Kaum waren wir in Nintendos „Showroom“ - eigentlich waren es 3 Räume, für die 3 Systeme DS, 3DS und Wii - angelangt, wurden kurz unsere Namen abgehakt und das Spielen konnte beginnen. Es war zwar gut gefüllt, doch eine freie Anspielstation gab es immer. Überall standen die typischen PR-Menschen von Nintendo herum, sowohl weibliche als auch männliche, in ihren schicken blauen Nintendo Polohemden. Doch wie das mit solchen Hostessen bzw. Hosts ist, sind sie zwar sehr freundlich aber wirklich tiefgreifendes Wissen haben sie nicht. Sven, der Witzbold, fragte als er den 3DS zum ersten Mal in der Hand hatte, beispielsweise nach polarisiertem Licht. Das die arme Frau, der der 3DS an die Hüfte gekettet war, dies nicht beantworten konnte, war offensichtlich. Ein hinzugezogener Techniker konnte die Frage dann zwar mit „Nein“ beantworten, doch mehr über die Technik wollte auch er nicht bekannt geben. Alles Top Secret bei Nintendo. Eine Ecke mit Snacks und Getränken gab es wohl auch, jedenfalls wurde mir das erzählt, ich selbst hatte nämlich keine Zeit mich für solch nebensächliche Dinge zu interessieren, meine 1. Priorität war schließlich das Zocken. Ebenso meine 2. und 3. Soviel zum Aufbau und zur Präsentation, doch WAS haben wir eigentlich an Games zu sehen bekommen? 3DS Fangen wir doch mit dem 3DS an. In einem verhältnismäßig kleinen Raum lagen ca. 12 3DS zum Testen aus, zudem bekam jeder der den Raum betrat eine kleine Demonstration von einer der netten Damen, mit dem 3DS an ihrer Hüfte zu sehen. Dort bekam man die Bedienelemente erklärt, durfte den Handheld das erste Mal in die Hand nehmen und sah schon einige Videos bei denen man die Kamera bewegen durfte. Erste Anspielstation war die, bei der man 3D-Fotos schießen konnte. Nettes Gimmick, jedoch stark von den Lichtverhältnissen beeinflusst. Weiter ging es mit diversen Demo-Videos zu Resident Evil, Mario Kart und Metal Gear Solid, überall gab es für den Zuschauer nicht mehr zu tun als hier und da die Kamera zu bewegen. Resident Evil sah grafisch schon beeindruckend aus, doch da hatten wir noch nicht die Naked Snake Demo gesehen. Die hat dann auch den letzten Skeptiker beeindruckt. Mit ihrer Länge von ca. 5 Minuten gab es viel zu sehen, auch viele scheinbare Ingame-Sequenzen, obwohl es sich schlussendlich ja doch nur um eine, eigens für die Präsentation des 3DS, entwickelte Demo handelte. Hervorragende Grafik, tolle Soundeffekte und Sprachausgabe und 3D Effekte die auch mal aus dem Bildschirm hervorgingen (jep, auch dies kann die „geheime“ Technik von Nintendo). Wirklich spielbare Demos gab es nur von Nintendogs+Cats, Pilotwings und einem Ubisoft-Krimi, den ich wohl übersehen haben muss. Die Nintendogs+Cats-Demo verdiente den Anhang „Cats“ gar nicht, da diese noch nicht spielbar waren und es deshalb bis auf den 3D Effekt nichts Neues zu sehen gab. Angeblich soll durch die Kamera am 3DS das Gesicht erkannt werden, so dass euer Nintendog euch wiedererkennt und versucht abzuschlabbern. Gut, dass ein rein optischer Effekt noch keine nasse Hundezunge ausmacht. Pilotwings überzeugte schon eher, man hatte die Wahl zwischen einem gewöhnlichen Doppeldecker-Flugzeug und einem Mii mit Jetpack-Rucksack. Traf man seine Entscheidung, war die eigentliche Aufgabe durch Ringe oder Ballons zu fliegen. Aber viel schöner war es doch, über die Wii Sports Resort-Insel zu fliegen und den Himmel und die Landschaft zu bestaunen, die durch die 3-dimensionale Tiefenwirkung noch schöner wirkte. Zack, das war es auch schon vom 3DS, ein Drittel des Events war quasi bereits vorbei. Konnte es noch besser werden? Yes, denn die Wii hat dieses Jahr ein unfassbar starkes Line-Up, sieht man einmal von Zelda ab, das höchstwahrscheinlich erst 2011 erscheint, bekommt bzw. bekam fast jede der beliebtesten Spieleserien von Nintendo ein neues Spiel: Anmerkungen Sven zum Thema 3DS: Wii Ok, während ich den letzten Absatz schrieb ist mir aufgefallen das es ja doch einige Neuerungen gab. Aber halt nichts weltbewegendes! Tradition ist schön und gut, manchmal muss aber auch was Neues her. Der Grafikstil hat mir übrigens sehr gefallen, in einem Feuer- oder Wasser-Dungeon kommt er bestimmt noch besser zur Geltung. Abwarten. Aonuma wird schon was Tolles draus machen. Donkey Kongs Wii Auftritt war auch sehr klasse, die Level waren – typisch Nintendo – toll und abwechslungsreich designt und besonders zu zweit im Koop-Modus sollte viel Spaß aufkommen. Bei Kirby‘s Epic Yarn kann ich eigentlich dasselbe schreiben. Die ganze Idee von einer Welt komplett aus Faden und Stoff ist brillant und lässt einen des Öfteren staunen. Einziger Wehmutstropfen ist das Kirby seine Verwandlungen anscheinend nicht mehr durch das Einsaugen von Gegnern erlangt, sondern indem er seinen Faden-Körper einfach anders herrichtet. Koop-Modus ist auch hier existent, ganz klassisch und spaßig. Neben einer Runde Mario Kart auf dem heimischen TV zusammen mit 3 Freunden ist ein vernünftiger Koop-Modus das Beste was Videospiele hervorgebracht haben (Subjektive Meinung meinerseits). Den besten Fernseher hatte Metroid: Other M vorzuweisen, da hier besonders auf die Präsentation geachtet wurde. Hierbei handelte es sich auch nicht um eine Demo, sondern um das bereits fertige Spiel. Der vorherige Spieler hat die Wiimote an einer besonders schweren Stelle an mich abgegeben, da ich allerdings keine Ahnung von der Steuerung hatte, dachte ich, fange ich doch kurz ein neues Spiel an. Gaaaanz großer Fehler. Erstmal bekam ich mehrere zwar sehr schicke, doch lange Rendersequenzen zu sehen, die aber leider nicht zu überspringen waren. Und bei einem zeitlich begrenzten Event will man schließlich eher spielen als sich nur etwas anzugucken. Irgendwann gab es dann ein kleines Tutorial, bei dem die Steuerung auch gut funktioniert hat, wieder eine längere Sequenz und dann war man erstmals im Spiel drin. Der Wechsel zwischen 1st Person und 3rd Person ist etwas holperig und die Steuerung mit dem D-Pad auf Dauer etwas unbequem. Der erste Eindruck schien allerdings so, dass man tatsächlich viel über die Geschichte Samus Arans erfährt, das Spiel also ein Muss für alle Metroid Fans ist. Grafisch wirklich ein wahrer Leckerbissen. Dann war da noch Epic Mickey. Bzw. Micky Epic wie es in Deutschland unverständlicherweise heißen wird. Im Gegensatz zu all den anderen Wii-Spielen, wurde Warren Spectors Spiel auch nicht von Nintendo-Hostessen vorgestellt, sondern von 2 Damen die direkt von Disney kamen und deshalb auch sehr viel mehr über das Spiel sagen konnten als die meisten anderen. Epic Mickey war für mich persönlich der Überraschungshit des Tages. Das Konzept klang zwar bereits in der Theorie gut, die Sache mit guter und böser Charakterentwicklung, dass es aber auch in der Praxis so beachtlich sein sollte, hatte ich nicht erwartet. Ihr spielt Micky, der sich im Wasteland befindet, einem Ort voll von vergessenen Disney (Neben-) Charakteren. Dort verfügt ihr über 2 Pinsel, einen zum Löschen, einen zum Anmalen, also Herstellen von Gegenständen oder Gebäuden. Das Spielprinzip ist das eines Jump ‘n‘ Run-Adventures, ihr sammelt Gegenstände und redet oft mit Personen die euch Aufgaben geben. Ein Beispiel: Ein Goofy-ähnlicher Charakter namens „Tiki-Sam“ will das ihr ihm 3 Masken bringt, denn erst dann öffnet er seinen Shop. Ihr findet 2 Masken, und bring sie ihm. Nun könntet ihr weiter nach der 3. suchen und sie ihm bringen. Das wäre schließlich nett. Was aber viel einfach und interessanter ist, ist diese Möglichkeit: Ihr lasst die hintere Hauswand von Tiki-Sams Haus verschwinden, in dem ihr den „Verdünner“ anwendet, schleicht euch hinten rein, klaut eine der Masken die ihr ihm bereits gegeben habt, geht vorne wieder ins Haus rein und dreht Tiki-Sam die Maske als 3. an. So einfach ist es Böse zu sein. Oder aber, ihr erzählt; dass Henrietta gerne Eis mag, was im Endeffekt dazu führt das sie ihren Verehrer abweist und ihr den wichtigen Gegenstand später für viel Geld von ihm abkaufen müsst. Gut sein zahlt sich aus. Der Stil verändert sich übrigens wenn ihr ein Haus betretet. Dann ist das Gameplay plötzlich 2D und der Zeichenstil ist ein komplett anderer. Auch mehrere 2D Level scheint es zu geben, zum Beispiel spielt eines in dem ersten Micky Film „Steamboat Willy“. Für jeden Disney-Fan sowieso ein Muss, und auch für alle anderen mehr als nur einen Blick wert. Wii Spiele über die ihr nun von mir nichts gelesen habt, da einfach nicht genug Zeit war, sind übrigens folgende: GoldenEye, Mario Sports Mix, Wii Party und Just Dance 2. Anmerkungen Sven zum Thema Wii: Wii Party ist eigentlich Mario Party, aber ohne Mario Charaktere und nur mit euren Miis. Die Ähnlichkeit ist schon verblüffend. Ich kann den Schritt nur nicht nachvollziehen. Die vollwertigsten Minispiele werden in Mario Sports Mix verbraten und dann bleibt halt ein Spiel, dass wieder auf die Käuferschichten abzielt, die sich mit Videospielcharakteren nicht identifizieren möchten. Eigentlich sehr schade. GoldenEye! Man darf es wieder sagen und schreiben, weil wir uns nicht auf einen etwaig indizierten Titel beziehen sondern den bald erscheinenden Wii-Titel. Der Multiplayer war anspielbar und verspricht wieder einen großen Spaß. Odjob und Beißer waren natürlich gleich mit von der Partie. Im Duell gegen einen Kollegen einer anderen Website und einen Nintendoangestellten haben sich die vielen Stunden bezahlt gemacht und games-power-world.de zu einem glatten 10-0 Sieg geführt. Grafisch natürlich nicht mit PS3-Titeln zu vergleichen, aber auch ein deutlicher Sprung zum indizierten Vorgänger. Warum man Pierce Brosnan durch den aktuellen Bond Daniel Craig ersetzt hat, kann man sich nur im Hinblick auf dessen Popularität erklären. Epic Mickey! Jan hat ja schon sehr viel dazu gesagt und ich kann ihm nur beipflichten. Disney schafft es nicht nur im Kino Alt und Jung gleichzeitig zu begeistern durch Charme und Witz. Der Detailreichtum in der Demo war schon enorm. So schafft man den Spagat von Kinderspiel zum massentauglichen Game, dass auch alteingesessene begeistern kann. Vom wachsenden Schwierigkeitsgrad für diejenigen, die den „bösen“ Part wählen über wirklich diverse, unglaublich kreative Herangehensweisen und Lösungswege bis zu den liebenswürdigen Details. Schade, dass solche Titel immer mit einem gewissen Klischee beladen sind und gar nicht immer an das gesamte Zielpublikum herankommen. Den Weg in mein Wohnzimmer wird Epic Mickey aber auf jeden Fall finden. Nintendo DS Der dritte Layton-Teil überzeugte mit neuen Rätseln, mehr Anime-Szenen und dem wie immer grandiosen Soundtrack. Das neue Golden Sun sah sehr gut aus, mit altbewährtem Mix aus Rätseln und rundenbasierten Kämpfen. Der Nachfolger von Scribblenauts, Super Scribblenauts sieht auf den ersten Blick aus wie immer, doch werden nun Adjektive unterstützt. So kann man bis zu 3 Adjektive vor ein Subjektiv hauen und schon hat man beispielsweise eine riesige, wütende Biene. Oder ein grünes, fliegendes Pferd. Steuerbar ist Maxwell nun auch mit dem D-Pad, alle Mäkel aus Teil 1 scheinen ausgemerzt worden zu sein. Außerdem gab es eine „Dragon Quest“-Bar, bei der anstatt Getränke, mehrere DS mit Dragon Quest IX auslagen. Auch das habe ich nicht gespielt, was aber nicht schlimm war, denn beim Verlassen des Gebäudes bekam jeder eine Tüte mit eben diesem Spiel in Originalverpackung in die Hand gedrückt. Da staunte so ziemlich jeder Besucher nicht schlecht. Puh. Das waren also meine Impressionen vom Post-E3-Event. Ich hoffe der Text hat euch nicht erschlagen. Wer übrigens noch kein gamescom Ticket hat, geht sich nun sofort eines bestellen! Selbst wenn nur die Hälfte der hier erwähnten Siele anspielbar ist, wird es sich trotzdem lohnen. Test von: |
Drucken | Empfehlen | Volker Zockstein |